Bodden eiskalt - Februar 2013

Blick auf den Bodden im Februar

Das erste Mal im Winter auf Hecht

Zwar liest man immer wieder, dass auch das Wurfangeln im Winter sehr erfolgreich auf Hechtt sein kann. Aber eigene Erfahrungen haben wir bis zum Februar 2013 damit noch nicht gemacht. Nachdem aber im Oktober der erste ge-guidete Bodden-Meter fiel, war die Zuversicht groß, selber erfolgreich zuschlagen zu können. Das Boot konnte unkompliziert beim Team Bodden Angeln gemietet werden. Matthias, der gerade seinen SBF See erworben hatte, ließ sich von Robert Balkow einweisen während im Hintergrund der Schnee rieselte. Insgesamt herrschte bereits am Frühen Morgen reger Betrieb am Steg, der direkt neben der Wittower Fähre gelegen war; dem einzigen Ort, der lange eisfrei bleibt, da die Fähre regelmäßig für bewegtes Wasser sorgt.

Tag 1: Kampf gegen Kälte und Orientierungslosigkeit

Bodden im Winter: Das bedeutet riesige Wasserflächen und kalte Gliedmaßen. Man weiß erst einmal nicht wo man anfangen soll. Wir folgten zunächst der alten Weisheit nach der die Hechte im Winter vornehmlich tief stehen und widmeten den ersten Tag der Rinne im Breetzer Bodden direkt neben der Wittower Fähre. Viele Würfe und einige eingefrorene Rutenringe später gab es erste Kontakte von mittelstarken Hechten in der Rinne. Nach kurzen Anfassern und Fehlattacken blieben als Tagesergebnis 5 Fische hängen; davon konnte keiner die 80er Marke knacken. DAS KONNTE ES NOCH NICHT GEWESEN SEIN; schließlich waren wir am Bodden!

 

Tag 2: Weiter versuchen

Der zweite Tag verlief ähnlich wie der erste. Es ließen sich Fische zwischen 60 und 75cm überreden. Aber Größe und Anzahl waren noch nicht überzeugend. Wir weiteten die Stellenwahl aus. Aber auch auf Höhe des alten Militärhafens Richtung Wiek sowie im Schaproder Bodden kamen nur vereinzelt Kontakte und Fische. Phil und Stefan aus Hamburg, die wir morgens am Steg kennen gelernt haben, klapperten die gleichen Stellen wie wir ab; jedoch mit deutlich größeren Ködern. Aber auch diese Taktik ging nicht auf. Zurück am Steg erfuhren wir, dass einige Boote südlich von Schaprode mehr Erfolg hatten. Das sollte unser Ziel für den dritten Tag werden 

Tag 3: Fisch südlich von Schaprode

Da die anderen Boote bereits Erfolge südlich von Schaprode erzielen konnten, wollten wir uns dieser Strategie am dritten Tag trotz des langen Wegs anschließen. Insbesondere im Winter muss man immer mit dem Wetter planen. Wäre es an diesem Tag noch etwas kälter gewesen, hätten wir uns gegen den Weg entschieden, da dann gefährliche Eis- und Schollenbildung nicht auszuschließen gewesen wäre. So aber war es machbar. Neben der Eisbildung sind noch die zahlreichen Fischernetze als Gefahrenquelle zu nennen. Hier ist stets Ausschau zu halten. Wer bei voller Fahrt in die robusten Netze gerät, riskiert Motorschaden und Seeschlag. Oft sind die Netze auch nur schwer zu erkennen.

Nach etwa 40 Minuten Fahrt erreichten wir die Hotspots südlich von Schaprode. Neben Phil, Stefan und uns waren weitere zahlreiche Boote anzutreffen. Dass dies begründet war, zeigte sich nach wenigen Stunden angelns. Auf allen Booten wurde gefangen. Phil und Stefan konnten zwei schöne Hechte (92cm und 1.03m), wir ebenfalls (84cm und 92cm) fangen. Auf anderen Booten wurden weitere Metrige erwischt. Als erfolgreich stellte sich schnelles Leiern großer Gummifische heraus. U.a. brachte der damals gerade brandneue 25cm Hering Shad in der Farbe Blue Hering. Am Ende des Tages hieß es: Da müssen wir morgen wieder hin!

Heute leider kein Angreln auf Hecht: Eis auf dem Bodden

Tag 4: Nichts geht mehr!

Am Abend des dritten Tages war die Vorfreude groß! Schließlich konnten schöne Fische gefangen werden und Stelle, Köderwahl und Führunsstil standen für den letzten Tag fest. Leider wich diese Euphorie am vierten Tag schnell der Ernüchterung. Am Steg sammelten Sich nach und nach die Angler, aber alle blickten auf den wolkenfreien Himmel und den Bodden hinaus. Über Nacht war eine Kältefront mit über -10° hereingebrochen. Weite Teile des Boddens waren mit einer Eisschicht oder mit großen Schollen bedeckt. Es war sich keiner sicher, ob man da noch rausfahren kann. Durch Anlassen der Bootsmotoren und die dadurch entstehende Wasserzirkulation bekamen wir zwar den Anleger eisfrei, aber eine kurze Fahrt hinaus machte schnell klar, dass es zwecklos war. Das GFK fraß sich knirschend durch die Eisschicht. Diese war noch zu bewältigen, aber es war nicht klar, ob sie bei den Temperaturen nicht noch dicker  werden würde. Zudem waren die heißen Stellen 40 Minuten entfernt. Leider muss man sich im Winter den Bedinungen beugen, sodass wir den letzten Tag nicht angelnd verbringen konnten und somit ohne Fisch an diesem Tag die Abreise antreten mussten. Dennoch ist zu sagen, dass die Winter-Bodden-Angelei ihren ganz eigenen Reiz ausübt und es deshalb nicht der letzte winterliche Ausflug sein sollte.

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Kommentare: 1
  • #1

    Günter (Sonntag, 14 Mai 2017 08:45)

    Ich gehe seit über 30 Jahren angeln , habe seither Unzähliges ausprobiert.
    Vor 2 Jahren bekam ich von einem Bekannten zur Hauseinweihung einen Köder für Hechte geschenkt, ich muss euch sagen Leute der oder keiner! Ist wirklich kein Spruch ,seitdem ist es ein anderes angeln. Wahnsinn was ich damit schon rausgeholt habe. Gibt's wohl nur bei Amazon meinte er.

    https://www.amazon.de/Generic-1001005598-_-100-Angeln-Gummik%C3%B6der-Windspiele/dp/B01MCX11UD/ref=as_sl_pc_qf_sp_asin_til?tag=dafsgrg-21&linkCode=w00&linkId=49db6ac875b89cc0d3781cbe572ebba3&creativeASIN=B01MCX11UD

    Und das ist kein Zufall,an den ich auch erst glaubte, dafür geht es jetzt schon viel zu lange..

    Gruß Günter